Südwest-Presse, 01.10.2018

GewerbeschauDas war beim Blausteiner Herbst geboten

 UhrBlaustein
Von Thomas Vogel
Viele Kunsthandwerker waren am Wochenende auf der Gewerbeschau vertreten.© Foto: Tomas Vogel

Man kann auf Loriots Spuren wandeln und im Schreiner-Bett probeliegen. Oder sich um eine Lichtschacht-Abdeckung kümmern, das neueste Beauty-Konzept ausprobieren und Rat bei Gesundheitsbeschwerden einholen: Gewerbeschauen sind wahre Wundertüten. Da machte auch der Blausteiner Herbst keine Ausnahme, der am Wochenende im Stadtzentrum stattfand.

In der Hummelstraße waren einige Oldtimer aufgefahren: wohlbekannte wie ein Käfer und seltenere, die Italien-Träume in Blech und Chrom verkörpern. Beim Rathaus stellten viele Kunsthandwerker ihre Werke aus, zudem gab es ein großes kulinarisches Angebot.

Am Stand des lokalen Afrika-Vereins „we give“ kam das Gespräch mit Lena Heinkel und Annick Rodens zielgerichtet auf den unbekannten Inhalt ihrer Töpfe: Yam – was ist das? Eine essbare Wurzel, in einigen afrikanischen Ländern Grundnahrungsmittel, erklärten die beiden. Sie schmeckt gekocht etwas kartoffelig und ist in frittierter Form eine wahrliche Kalorienbombe.

Auch viele weitere Vereine nutzten die Gelegenheit, auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen – und ihren Kontostand aufzubessern. Der Förderverein „Blausteiner Waldheim“ setzte auf Leckeres aus der Backstube, der Partnerschaftsausschuss Bermaringen-Moustoire-Remungol wandelte Zwiebel in eine Suppe französischer Art um, und der Liederkranz Wippingen erfüllte ebenfalls die an ihn gerichteten Erwartungen: mit Kutteln und Hähnchen. „Dafür sind wir bekannt, dafür kommen die Leute extra zu uns“, sagte Kassiererin Conny Voxbrunner.

Gut satt. Das waren die Besucher hinterher – was Infos über die Angebote des örtlichen Gewerbes betrifft, wie auch im kulinarischen Sinne. Noch kurz bei der „Beeren-Hexe“ vorbei geschaut und an der Orange-Whiskey-Konfitüre schnabuliert. Die sei „der Renner“ an ihrem Stand, sagte Teresa Schwaiger.

Freizeit-Näherin Burgel Mutschler aus Weidach ist es gewohnt, dass „ältere Männer“ im Angesicht ihres Sortiments zu einem „breiten Grinsen“ neigen. Sie arbeitet Getreide- oder Kaffeesäcke in Westen um, upcyclet ebenso Jeans zu Taschen. Sie teilte sich den Stand mit der Blausteinerin Annette Junge von „Farbenprächtig“, die hochwertige, selbstgefertigte Garne im Angebot hatte.

Auch Claudia Berghoff hat in Blaustein Halt gemacht. Sie zieht als „Die historische Reisebuchbinderay“ durch die Lande. Ihr Geschäftsmodell: weitgehend vergessene Buchbindetechniken, Einbände und Materialien. Sie kreiert Einzelstücke für Tagebücher oder ähnliches.

Wer auf der Suche nach ausgefallener Deko war, war außerdem bei Aussteller Peter Jehle richtig. Der Illerriedener sucht sich heimische Hölzer mit Charakter wie speziellen Wucherungen. In seiner Werkstatt, dem „Woodland“, wird daraus Holzkunst. Oder auch mal ein Uhrengehäuse.

Auch an musikalischen Klängen herrschte kein Mangel auf der Blausteiner Erlebnismeile: Am Samstagabend begann pünktlich um 18 Uhr die Musiknacht.

Vom VSB auf die Beine gestellt


Verein Der Blausteiner Herbst wird seit vielen Jahren vom Verbund der Selbstständigen Blaustein (VSB) organisiert. Er wurde 1993 gegründet und vertritt die Interessen aller Selbständigen aus Handel, Industrie, Gewerbe und freiberuflich Tätiger aus Blaustein. Weitere Infos gibt es online unter www.vsb-blaustein.de.


Augsburger Allgemeine, 06.10.2019

KRUMBACH

06.10.2019

Herbstlicher Zauber im Krumbacher Heimatmuseum

Krumbach Kunsthandwerkermarkt 2
3 BILDER
Anette Junge aus Blaustein mit selbstgefärbter Wolle.
Bild: Elisabeth Schmid

 

Welche Besonderheiten es diesmal wieder beim Kunsthandwerkermarkt zu bewundern gab.

Die ersten Blätter färben sich bunt, die Natur begrüßt den Herbst. Anita Roth, die Leiterin des Heimatmuseums in Krumbach lud jetzt zum dritten Mal wieder zu einem bunten Herbstmarkt ein. 14 Aussteller aus Mittelschwaben boten ihre handgefertigten Waren an. Die Besucher nahmen das Angebot gerne an und zahlreiche Gäste schlenderten an den Marktständen vorbei, um sich die handwerkliche Kunst an zuschauen.

Es gab vieles zu sehen, viele Anregungen konnten gesammelt werden. Aber allgemein konnte man auf dem Herbstmarkt schöne, kunstvolle Handarbeit bewundern und für sich selber oder für Freunde und Verwandte das eine oder andere Geschenk erwerben. Unter anderem gab es Taschen in verschiedenen Größen aus Markisenstoff, mit Fotos mit Krumbacher Motiven. Die Taschen sind sehr stabil und wasserabweisend. Die Schäferei Fischer beispielsweise hatte alles dabei, wenn es „um das Schaf ging“. Zum Beispiel Socken, Schmusetiere oder Seifen in unterschiedlicher Duftrichtung.

Anette Junge aus Blaustein bot vieles rund ums Stricken an, selbst gefärbte Wolle, Strickanleitungen und selbst gestrickte Mützen. Durch die eigene Färberei bekam die Wolle ganz individuelle Farben und Maserungen. Die Besucher konnten ein sogenanntes „Strickpaket“ erwerben. Es bestand aus Wolle und einer Strickanleitung. So war jedes Teil ein Unikat. Anette Junge strickt auch nach Auftrag.* Ganz besonderen Silberschmuck stellt Burgel Mutschler aus Blaustein her. Sie verwendet Silberbesteck, um daraus extravaganten Schmuck herzustellen.

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Aus Kaffeelöffeln oder Moccalöffeln wurden besondere Ringe. Es gab Anhänger und Armbänder aus Silber, darüber hinaus näht sie ganz spezielle Jacken.

Andere Aussteller hatten selbst gemachte Marmeladen und Liköre und Fruchtsirupe im Angebot. Dazu gedrechselte Schalen, Faltkunst aus Papier, Häkelketten, selbstbezogenen Schachteln Töpferwaren und Becherhüllen. Für die Kinder war Brigitte Schuster wieder da, um mit ihnen kleine Geschenke aus Wolle, Pappe und Kochlöffeln zu basteln. So entstanden kleine Igel oder süße Füchse. Die Kinder hatten ihren Spaß. Natürlich konnten sie die gebastelten Werke mit nach Hause nehmen.

Für jeden Geschmack etwas „im Gepäck“

Das viele Schauen und Informieren machte die Besucher hungrig und durstig. Auch dafür war im Heimatmuseum gesorgt. Kaffee und Kuchen sorgten für Erholung und Entspannung. Darüber hinaus konnten sich die Gäste angeregt über das Gesehene austauschen. Der Herbstmarkt im Krumbacher Heimatmuseum hatte für jeden Geschmack etwas „im Gepäck“.

Museumsleiterin Anita Roth ist immer bemüht, ihren Kunstmärkten eine spezielle Note zu verleihen, das ist ihr auch in diesem Jahr wieder gelungen. Wer diesmal noch nicht fündig geworden ist, darf sich auf den Adventsmarkt am 1. Dezember im Heimatmuseum freuen.

* Anmerkung von mir: Nein, ich stricke nicht nach Auftrag! (Auch wenn Frau Schmid das in ihrem Artikel schreibt, wieso auch immer.)